Neues aus dem Freundeskreis 75 Jahre an der Seite der Akademie
Inspirieren und informieren, nachdenken und mitgestalten – dafür steht seit 75 Jahren das Bildungsengagement des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing. In dieser Tradition steht auch das Jubiläumsprogramm mit zwei großen Tagungen im Mai und im September.
Solange die Bundesrepublik besteht, so lange gibt es auch schon den Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing mit seinem unentwegten Bildungsengagement. Ehrenamtlich geleistet von Bürgerinnen und Bürgern aus ganz Bayern in der Überzeugung, dass dieses Land Bühnen für Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Bürgerschaft braucht und Foren für kontroverse gesellschaftliche Debatten. In vielen bayerischen Städten organisieren die Mitglieder des Freundeskreises deshalb diese Foren. Nach dem Vorbild der Akademie laden sie ein zu Vorträgen und Podiumsdiskussionen, Sonntagsvorlesungen und Gesprächskreisen, Exkursionen, Literaturabenden und Konzerten. Die Mitglieder treffen sich auf Bayerntagen in den schönsten Städten des Freistaats, reisen an ungewöhnliche Ziele und gewinnen dabei Verständnis für Menschen, Geschichte und Kultur. Sie konzipieren Fachtagungen mit Themen am Puls der Zeit, sie tauschen sich aus mit Kunstschaffenden, Politikerinnen und Wissenschaftlern. Sie feiern Sommerfeste in der inspirierenden Atmosphäre von Schloss und Park Tutzing. Sie schließen Freundschaften. Sie sind engagierte Zivilgesellschaft und sorgen so für gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Sein 75-jähriges Bestehen feiert der Freundeskreis mit zwei großen Tagungen. Vom 10. bis 12. Mai würdigt der Freundeskreis seinen satzungsgemäßen Auftrag als zivilgesellschaftlicher Bildungsakteur und lädt gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Tutzing, dem Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (ZZ/WZB) und dem Netzwerk Stiftungen und Bildung/Berlin ein zur Tagung: „Zivilgesellschaft macht Bildung“. Weitere Informationen finden Sie hier: „Zivilgesellschaft macht Bildung“. Denn Bildung ist der Schlüssel zu Teilhabe und Gestaltung der Gesellschaft. Das Bildungswesen steht aktuell vor großen Herausforderungen wie Lehrermangel, Digitalisierung oder Ausbau der Ganztagesbetreuung. Die Tagung fragt, welchen Beitrag die Zivilgesellschaft zur Bewältigung dieser Herausforderungen leistet, wie dieser Beitrag gesellschaftlich wirksam wird und welche Konsequenzen sich daraus für die Bildungspolitik in unserem Land ergeben.
Im Rahmen der Tagung findet auch die Mitgliederversammlung des Freundeskreises statt und die Mitglieder haben die Gelegenheit, miteinander auf die 75-jährige Erfolgsgeschichte des Freundeskreises anzustoßen.
Im Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing treffen sich Menschen, denen der Zustand dieser Welt nicht gleichgültig ist. Eine zweite Tagung im Jubiläumsjahr setzt sich kritisch mit der sich verändernden Weltordnung auseinander: so wie die erste Tagung im Mai eine zukunftsgerichtete Standortbestimmung der zivilgesellschaftlich geleisteten Bildungsarbeit leisten möchte, so möchte die zweite Tagung im September eine kritische Standortbestimmung hinsichtlich des sogenannten „Westens“, seiner Selbsteinschätzung (Eurozentrismus) und seiner Außeneinschätzung (Kolonialismus) vornehmen. Denn die lange geltende Weltordnung mit dem vorherrschenden „weißen Westen“ gilt nicht mehr und erfordert eine selbstkritische Neupositionierung des „Westens“ gegenüber neuen Ordnungsmächten und gegenüber dem globalen Süden. „The West and the Rest?“ titelt diese Tagung und der Freundeskreis lädt dazu vom 20. bis 22. September gemeinsam mit der Akademie ins Schloss Tutzing ein.
Inspirieren und informieren, nachdenken und mitgestalten. Orientierung und soziale Anteilnahme schaffen. Verlässliche Unterstützung für eine exzellente Bildungseinrichtung, für die Evangelische Akademie Tutzing, zu sein: Diese Aufgabe hat sich der Freundeskreis mit seiner Gründung vor 75 Jahren selbst gestellt und diese Aufgabe erfüllen die rund 1000 Mitglieder in ganz Bayern auch im Jubiläumsjahr mit großer Leidenschaft. Dieses Engagement des Freundeskreises wird auch weiterhin unverzichtbar sein für eine offene, friedliche und solidarische Gesellschaft. Wir freuen uns deshalb schon heute auf weitere Jubiläen!
Brigitte Grande