Bild „In Zeiten wie diesen“:  Die Mitgliederversammlung 2022 des Freundeskreises  info Icon© eat / Haist

Neues aus dem Freundeskreis „In Zeiten wie diesen“: Die Mitgliederversammlung 2022 des Freundeskreises  

Es waren die ungewöhnlichsten und herausforderndsten Monate in der langen Geschichte des Freundeskreises, über die die Vorsitzende Brigitte Grande bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Schloss Tutzing informierte: Monate des gesellschaftlichen Lockdowns, die dem Freundeskreis die Bühne nahmen für sein gesellschaftliches Wirken, für Begegnung und Diskurs, für gemeinsame Bildungsgelegenheiten, Kulturgenuss und Reisen. Wie geht es dem Freundeskreis „in Zeiten wie diesen“? Die Vorsitzende konnte über Positives und Hoffnungsstiftendes berichten und 28 neue Mitglieder im Verein willkommen heißen. Und auf der Tagesordnung dieser Mitgliederversammlung standen außerdem die Wahlen für Vorsitzende und Konvent.

Die besondere Leistung des Freundeskreises, die ihn von jedem Förderverein unterscheidet, ist seine eigenständige Bildungsarbeit überall in Bayern, wo örtliche Freundeskreise als “kleine Akademien vor Ort“ tätig sind. Diesen selbstgestellten Auftrag ist erfüllte der Freundeskreis auch während der Pandemie: 68 Veranstaltungen fanden im Freundeskreis statt, online und in Präsenz. Auch Gremien des Freundeskreises – die Leitungsteams der örtlichen Freundeskreise und der Konvent – trafen sich satzungsgemäß zweimal im Jahr zu Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Abstimmung. „Die intensiven Diskussionen während dieser Konferenzen ließen keinen Zweifel daran, dass wir engagiert weiterarbeiten möchten“, konnte die Vorsitzende den Mitgliedern versichern.

Brigitte Grande erinnerte in ihrem Bericht auch an das Jahresheft, das während der Coronazeit mehr denn je signalisierte, dass der Freundeskreis unbeirrt seinen Bildungsauftrag erfülle: Information anzubieten und Meinungsbildung auf Basis von Expertise ermöglichen, mit Kunst und Kultur Freude spenden und zum gesellschaftlichen Engagement einladen – und an der Seite der Akademie aktive, kritische Zivilgesellschaft zu sein.

Der Bericht verschwieg aber auch nicht die Gefährdungen, mit denen der Freundeskreis trotz aller positiver Entwicklungen konfrontiert ist: altersbedingt sinken die Mitgliederzahlen und das führt zu einem sinkenden Budget für die Bildungsarbeit. Gleichzeitig steigt der Altersdurchschnitt der Mitglieder und die Suche nach Nachfolgern in den Teams der örtlichen Freundeskreise wird schwieriger. Derzeit hat der Freundeskreis noch 1005 Mitglieder. Brigitte Grande richtete deshalb am Ende ihres Berichtes einen eindringlichen Appell an die Mitglieder: „Die Kraft des Gründungsgedankens dieses Freundeskreises ist heute, nach der Pandemiekrise und in Zeiten des Krieges in Europa wieder so wichtig und so wesentlich wie damals in der Gründungszeit des Freundeskreises. Lassen Sie uns deshalb alle engagiert und überzeugt weitermachen.“

Udo Hahn wies in seinem Bericht darauf hin, dass das Jubiläum 75 Jahre Evangelische Akademie Tutzing unter dem Motto „vorausdenken“ stehe. Zukunft gestalten, das sei nicht nur der Gründungsimpuls gewesen. Welt und Gesellschaft gestalten durch den Diskurs – dieser Auftrag sei ewig jung. Vor diesem Hintergrund widme die Akademie im Jubiläumsjahr der Zukunft der Zivilgesellschaft, der Zukunft der Demokratie und der Zukunft der Kirche jeweils eine Tagung. Ein besonderes Highlight: „Imagine – Impulse für eine bessere Welt“ (23.-25. September). Froh zeigte sich der Akademiedirektor auch, dass die beiden Haushalte 2020 und 2021 mit einem Plus abgeschlossen werden konnten. Sein Dank galt den Mitgliedern des Freundeskreises, den örtlichen Leitungen, dem Konvent, dem Vorstand und der Vorsitzenden für die „verlässliche Begleitung“ der Akademiearbeit.

Die Versammlung beschloss einstimmig die Jahresrechnung 2021, den Haushaltsplan 2022 und für korporative Mitgliedschaften einen Jahresbeitrag von 200.-€. Am Ende der Versammlung Sitzung war dann auch die Stimmenauszählung abgeschlossen und das Wahlergebnis konnte bekannt gegeben werden: die Vorsitzende wurde mit 291 von 295 gültigen Stimmen in ihrem Amt bestätigt.

Auch der Konvent, der zwischen den Mitgliederversammlungen die Geschäfte führt, wurde neu gewählt. Bestätigt wurden im Amt: die Ernährungswissenschaftlerin und Journalistin Dr. Karin Bergmann (München), der Fremdsprachendidaktiker an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Gymnasiallehrer Dr. Max von Blanckenburg, der Präsident des Landeskirchenamtes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Nikolaus Blum, die Vizepräsidentin Kommunikation und Public Engagement der Technischen Universität München, Dr. Jeanne Rubner, sowie der Rechtsanwalt Christian von Sydow (München). Neu gewählt wurde: Vera Lohel, Hauptamtliche geschäftsführende Vorsitzend der Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern e.V. (AEEB).

Nicht mehr zur Wahl standen die die Präsidentin a. D. des Landgerichts München, Constanze Angerer, und der Geschäftsführende Vorstand des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V., Dr. Thomas Röbke (Nürnberg). Sie wurden mit großem Dank in der Mitgliederversammlung verabschiedet.

 

Gerda Baumann