Jenseits des Tweed – Auf Fontanes Spuren durch Schottland

Nach dem Hotelbezug steht eine Führung durch Edinburgh auf dem Programm. Fontane war von Edinburgh und ihrer
Geschichte so beeindruckt, dass er ihr in seiner Reisebeschreibung gleich mehrere Kapitel widmete. Heute kann man mit seinem Bericht in der Hand über die „Royal Mile“ gehen – der Verbindung vom königlichen Palast Holyrood House bis hin zum Castle – und Fontanes Spaziergang durch die schottische Adelsgeschichte nachvollziehen. Neben Palast und Castle bietet die Geburtsstadt Sir Walter
Scotts (des von Fontane sehr bewunderten und oft zitierten Dichters) noch andere Sehenswürdigkeiten, die Sie besuchen: die Kathedrale und die historische Altstadt. Den Schlusspunkt setzt ein Besuch in der gotischen St. Giles Cathedral, in der u.a. im 16. Jahrhundert der Reformator John Knox gepredigt hatte. Er wurde auf einem Friedhof südlich der Kirche begraben. Zur freien Zeit empfehlen wir einen Besuch im überaus reizvollen Viertel zwischen der traditionellen Einkaufsstraße Victoria Street, der Royal Mile und ihren benachbarten – häufig extrem steile Gassen, den sog. closes, courts oder auch wynds.
Abendessen und Übernachtung in Edinburgh

Ausflug in die reizvolle Landschaft zwischen Glasgow und Edinburgh, der zunächst auf den Spuren Fontanes in das Städtchen Linlithgow führt. Die Burganlage, die die alte Stadtanlage überragt, ist der Geburtsort Maria Stuarts und war schon zu Fontanes Zeiten als romantische Ruine bekannt. Entlang des Flusses Forth erreichen Sie das nächste Ziel: Stirling Castle, hoch über der Altstadt des reizenden Ortes Stirling auf dem Castle Hill. Von etwa 1100 bis 1685 war Stirling Castle eine der Hauptresidenzen der schottischen Könige. Aus dieser Zeit stammen die meisten beachtlichen Gebäude, vorwiegend Spätmittelalter und Renaissance. Als bemerkenswerte Renaissance-Beispiele besuchen Sie die Große Halle (Great Hall) und den königlichen Palast. Fast ein Jahrhundert lang fanden hier die wichtigsten gesellschaftlichen Anlässe des schottischen Königshauses statt, ebenso oft auch Sitzungen des schottischen Parlaments. Ziel ist Helensburgh an der Westküste des buchtenreichen Firth of Clyde. Es wurde 1776 als Kurbad errichtet, dessen Architektur an die New Town von Edinburgh angelehnt war. In Helensburgh steht auch das 1903 von Mackintosh gebaute Hill House. Eine Fahrt mit der Waverley, dem letzten noch aktiven Schaufelraddampfer, gibt einen schönen Einblick in die Seen-Welt der schottischen Lochs. Rückfahrt nach Edinburgh. Abendessen

Was wären England und Schottland ohne Parks? Der Vormittag steht deshalb im Zeichen der Gartenkultur. Sie besuchen den historischen „Botanics“ im Ortsteil Inverleith, in direkter Nachbarschaft zum Inverleith- Park. Besonders bemerkenswert ist das herrliche über 150 Jahre alte viktorianische Palmenhaus, das höchste Gebäude seiner Art in Großbritannien. Ein anschließender Spazierweg am Water of Leith führt Sie durch das idyllische Dean Village, den wunderschönen Friedhof von Dean und das zauberhafte Viertel Stockbridge. Sie besuchen von hier aus die Scottish National Gallery of Modern Art in ihrem überaus imposanten klassizistischen Bau mit einem beeindrucken den Überblick über die Klassische Moderne. Auch schottische Künstler sind vertreten. Der frühe Nachmittag ist einem Besuch im Dorf Roslin gewidmet. In der Gegenwart machte der Ort dadurch Schlagzeilen, dass im hier ansässigen Roslin-Institut das Schaf Dolly geklont wurde. Historisch wichtig ist aber die Rosslyn-Kapelle, die Sie besuchen. Die spätgotische und skulpturenreiche Rosslyn Chapel wurde u.a. als ein letzter Zufluchtsort für Tempelritter bekannt, so dass sich zahlreiche Templer-Mythen um Kapelle rankten. Der übrige Nachmittag steht zur freien Verfügung bzw. hier ist ein Besuch der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde geplant. Abendessen und Übernachtung in Edinburgh.

Weiterfahrt zum Loch Leven. Im Loch Leven Castle, seit mehr als 300 Jahren Burgruine, wurde Maria Stuart ein Jahr gefangen gehalten. Fontane widmet der Geschichte ein ganzes Kapitel. Weiterfahrt über den Firth of Forth in den Norden. Erste Station ist der Scone Palace, der bedeutende Ursprungsort des schottischen Königreiches in der Nähe von Perth. In Scone besiegte im 9. Jahrhundert Kenneth MacAlpine
die Pikten. Er soll auch dafür verantwortlich sein, daß der legendäre Stein nach Scone gebracht wurde, der heute in der Westminster Abbey unter dem Krönungssessel liegt. Weiterfahrt über Dundee nach Glamis Castle das seinen Bekanntheitsgrad hauptsächlich durch Shakespeares
„Macbeth“ erlangt hat. Kulturgeschichtlich von Bedeutung sind die Deckengemälde des Schlosses. Weiterfahrt vorbei an Blair Castle durch mit Heide bewachsene Hochmoore in den Raum Inverness. Abendessen und Übernachtung in Inverness.

Die heutige Route führt entlang des River Dee in die Highlands. Balmoral Castle, der Sitz der königlichen Familie seit Queen Victorias Zeiten, bietet die Gelegenheit zu einem Spaziergang durch die Gartenanlage. Von Pitlochry, wo Sie eine Whiskybrennerei besuchen, folgen Sie
den Spuren Fontanes auf der „Traumstraße“ durch die Highlands Richtung Norden. Über den Killiecrankie-Pass erreichen Sie das victorianisch geprägte Städtchen Kingussie. Abendessen und Übernachtung in Inverness.

Entlang des Loch Ness und Loch Lochy geht es nach Fort William. Die Stadt liegt nah dem höchsten Berg Großbritanniens, dem Ben Nevis. – Hinweis: Der Fahrplan 2019 liegt für die Bahnfahrt Fort William / Maillaig noch nicht vor. Die Strecke führt weiter -vorbei an Loch Linnheins
Bergland von Tyndrum, eine der malerischsten Landschaften des Vereinigten Königreiches am Rande eines schönen Wandergebietes der Highlands. – Ziel des Tages ist Oban, ein lebendiger Ort, der als „Gateway to the Isles“ bekannt ist. Ein Spaziergang auf den McCraig‘s Tower bietet eine schöne Aussicht über Stadt und Bucht. Abendessen und Übernachtung in Oban

Weiterfahrt nach Glasgow. Fontane registrierte vor allem Fabrikschornsteine – heute gilt Glasgow als Kulturhauptstadt. Sie widmen sich Glasgow, der englischen Wiege des Jugendstils, und beginnen mit einem Besuch im „House of an Art Lover“, einem wundervollen Jugendstilbau von Charles Rennie Mackintosh. (Hinweis: das Haus wird u.a. für Festgesellschaften genutzt. Das IBK prüft langfristig vor Ihrer Ankunft eine Besuchsmöglichkeit. Eine definitive Bestätigung erfolgt seitens der Direktion erst 14 Tage vor dem Besuch. Sollte das House of an Art Lover NICHT zu besichtigen sein, besuchen Sie stattdessen die Burrell Collection.) Sie zählt zu den bedeutenden Kunstsammlungen Schottlands, besticht durch eine moderne, lichte Architektur und einen Fundus, der von Degas und Cézanne bis zu Skulpturen von Rodin reicht. – Weiterfahrt ins Herz von Glasgow. Durch die industrielle Revolution im 19. Jhdt. wurde Glasgow eine der reichsten Städte der damaligen Welt. Vieles kann man noch heute am großzügigen Stadtbild ablesen, das entscheidend ab ca. 1840 geprägt wurde. Wohlhabende Händler finanzierten großzügige Bauten, Parks, Museen und Bibliotheken. Fabriken wurden als wahre Prachtbauten errichtet, so zum Beispiel eine Teppichfabrik (Templeton‘s carpet factory), die als Kopie des Dogenpalastes von Venedig gestaltet wurde. Glasgow wurde auch zu einem wichtigen Zentrum der schottischen Jugendstil-Bewegung mit ihrem exponierten Vertreter Charles Rennie Mackintosh. Sie sehen als prägnantes Beispiel die „Glasgow School of Art“, eine Kunsthochschule aus der Zeit um 1900. Abendessen und Übernachtung in Glasgow.

Nach dem Frühstück setzt ein Besuch in der Hunteriangalerie den Schlusspunkt Ihres Glasgow-Aufenthaltes. Die Ausstellung enthält eine große Anzahl an Werken des amerikanischen Impressionisten James McNeill Whistler und einen Großteil der Aquarelle von Mackintosh. Am Nachmittag treten Sie die Heimreise an