Franz Kafka – Leben in drei Kulturen

Referent: Petr Brod, Prag.

Vor hundert Jahren starb Franz Kafka. Bis heute gehört er zu den bedeutensten deutschsprachigen Autoren. Doch noch immer gibt uns sein Leben und Werk Rätsel auf. Seine Heimatstadt Prag, die er nur selten verließ, war damals von drei Kulturen geprägt, der tschechischen, der deutschen und der jüdischen. Welchen Einfluss hatte diese Situation auf den Juristen und Autor? Welcher Nationalität fühlte er sich zugehörig? Wieso war seine literarische Sprache Deutsch?

Petr Brod wurde 1951 in Prag in eine vorwiegend jüdische Familie hinein geboren. Ein Jahr nach der sowjetischen Invasion in die Tschechoslowakei kam er mit seinen Eltern nach Bayern. Er studierte an der LMU sowie in England und den USA Politikwissenschaft, Geschichte Ost- und Südosteuropas sowie Zeitungswissenschaften.
Zwischen 1980 und 1987 war er Redakteur der BBC in London. Danach arbeitete er am Sender Radio Freies Europa in München. In den neunziger Jahren folgten fünf Jahre bei der Süddeutschen Zeitung, u.a. als Prager Korrespondent.
Von 2000 bis 2006 war er Leiter der BBC-Redaktion in Prag. Seither lebt er ständig in Prag und beschäftigt sich vorwiegend mit jüdischer Geschichte und deutsch-tschechischen Beziehungen. Petr Brods Familie stammt aus dem gleichen kulturellen Umfeld und war mit Franz Kafka gut bekannt, was es ihm ermöglicht, einen sehr persönlichen Blick auf den Dichter und sein Leben zu werfen.

Der Vortrag wird per Live-Stream übertragen (Link für den Live-Stream: https://316773.seu2.cleverreach.com/c/99725944/b60e55082b-sl2qqj) und ist auch später noch auf dem YouTube-Channel „Thomasgemeinde Grünwald“ abrufbar: https://www.youtube.com/@thomasgemeindegrunwald8576 .