Bild „Wer die Welt retten will,  muss Hass und Krieg gründlich verlernen“  Antje Vollmers Politisches Vermächtnisinfo Icon© Harald Setzwein

Neues aus dem Freundeskreis „Wer die Welt retten will, muss Hass und Krieg gründlich verlernen“ Antje Vollmers Politisches Vermächtnis

Antje Vollmer war eine Grüne der ersten Stunde. 1983 wurde die promovierte Theologin erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt, von 1994 bis 2005 war sie dessen Vizepräsidentin. Wie ein roter Faden zieht sich ihr Engagement für friedliche Konfliktlösungen, Dialog, Versöhnung und Zusammenarbeit durch ihr Leben. Da sie mit der Akademie durch vielfältige Projekte verbunden war, wollten wir im Rahmen einer Veranstaltung ihren 80. Geburtstag in Tutzing feiern. Das ist nun nicht mehr möglich.

Kurz vor ihrem Tod am 15. März 2023 hatte sie in der Berliner Zeitung ihr Politisches Vermächtnis veröffentlicht. Darin regte sie angesichts des Ukrainekrieges und der angespannten Weltlage zu einem Denkprozess an mit dem Ziel, Politik aus kriegerischen Sackgassen herauszuführen. Sie stellte fest: „Wer die Welt wirklich retten will, diesen kostbaren einzigartigen wunderbaren Planeten, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen. Wir haben nur diese eine Zukunftsoption“.

In unserer Abendveranstaltung am 29. Juni werden wir Grundthesen ihres Textes diskutieren. werden. Mit Horst Teltschik, langjähriger Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, nehmen wir die Vorgeschichte des Konflikts um die Ukraine in den Blick und denken über Auswege nach. Andreas Zumach, früherer UNO-Korrespondent der taz und anderer Medien in Genf, erörtert die Sicht aufstrebender asiatischer und afrikanischer Staaten, auf den Krieg, die unter dem europäischen Kolonialismus gelitten haben. Insgesamt geht es um die Zukunft der Vereinten Nationen und um die Frage nach einer an der UN-Charta orientierten Politik in einer mehr und mehr gespaltenen multipluralen Welt.

Donnerstag, 29. Juni 2023, 19.00 Uhr

19.00 Uhr Begrüßung und Einführung

„Wer die Welt retten will, muss Hass und Krieg gründlich verlernen“ Antje Vollmers politisches Vermächtnis
Text gelesen von Dorothea Grass, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Akademie Tutzing

Zur Vorgeschichte des Konflikts um die Ukraine Politische Perspektiven angesichts der Rückkehr des Krieges
Dr. Horst Teltschik, Leiter des Münchner Sicherheitskonferenz von 1999 bis 2008

Zur Zukunft gespaltener Vereinter Nationen Friedenssuche im Horizont einer multipluralen Welt
Andreas Zumach, Journalist; bis 2020 UNO-Korrespondent der taz und anderer Medien

20.15 Uhr Diskussion im Plenum

21.15 Uhr Gespräche in den Salons

 

Pfr. i.R. Willi Stöhr
ehem. Direktor der Evangelischen Stadtakademie Nürnberg